Perry Rhodan 3040: Arkons Admiral
1.
18. März
Dashkon-Dunkelwolke
Die FENOMERA FALKASS kam aus dem Linearraum und mit ihr dreiundzwanzig Schiffe eines barnitischen Handelskonvois.
Abgesehen davon zeigte die Ortung in mehreren Lichtjahren Umkreis nichts. Chaunna wusste aber, dass sie log. Neun weitere USO-Raumer neben der FENOMERA hatten die Linearetappe ebenfalls mitgemacht und waren mit dem Rest des Konvois zum Orientierungsstopp auf Unterlicht gegangen. Aber diese neun hatten ihren UMBRA-Schirm aktiviert: das Neueste und Beste, was die USO an Tarntechnik aufzubieten hatte.
Die Entwicklung war so spektakulär, dass sogar eine Schiffsklasse nach ihr benannt worden war. Die UMBRA-Raumer durchmaßen fünfhundert Meter. Sowohl hinsichtlich Geschwindigkeit als auch aktiver und passiver Bewaffnung waren sie durchaus beeindruckend.
Ihre Besonderheit aber lag darin, dass ihr Tarnschirm die neueste Generation der LAURIN-Antiortung mit der Wirkung eines Paros-Schattenschirms kombinierte. Dazu kamen Filter zur Erzeugung von Tarnidentitäten inklusive passender Energiesignaturen und Tasterreflexionen.
Wenn die UMBRAS unsichtbar bleiben wollten, blieben sie das. Wenn sie als Scheinriesen, als vermeintliche Ultraschlachtschiffe daherkommen wollten, ging das ebenfalls.
Chaunna bevorzugte es, die FENOMERA FALKASS als Teil des Händlerkonvois zu tarnen und die anderen UMBRAS vor neugierigen Augen zu verbergen. Ihre Aufgabe war, Waren und Schiffe heil von Plophos zu den arkonidischen Kristallbaronien in M 13 zu bringen - oder Thantur-Lok, wie der Kugelsternhaufen auf den astrogatorischen Karten der Arkoniden hieß.
Seit Lordadmiral Monkey vor etwa einem Monat bei den Cairanern das Privileg für die USO erwirkt hatte, gegen Bezahlung Geleitschutz zu geben, hatten erste Kommandanten dieser USO-Schutzgeschwader unterschiedliche Taktiken entwickelt. Manche setzten auf sichtbare Präsenz - und wahrscheinlich würde der Erfolg ihnen da recht geben.
Die Ladhonischen Scharen griffen meist allein oder mit einer kleinen Anzahl von Einheiten an. Zehn Kampfraumschiffe waren ein gewichtiges Argument gegen einen solchen Überfall.
Doch Chaunna hielt es mit dem Lehrsatz ihrer Mutter: Erst schnuppern, dann den Rüssel in den Topf. Dass diese unithische Weisheit es noch nicht ins USO-Ausbildungshandbuch geschafft hatte, war im Grunde ein Skandal. Das allerdings schien das gesamte nicht-unithische Personal der Vielvölkerorganisation nicht zu interessieren, sodass Chaunna ihren missionarischen Eifer in dieser Hinsicht irgendwann ad acta gelegt hatte.
Seit sie ihren eigenen kleinen Verband befehligte, legte ohnehin sie die Spielregeln fest. Sie hatte das Gefühl, dass viele ihrer Kollegen die Ladhonen unterschätzten. Einzelne Einheiten konnte man mit massiver Präsenz sicher abschrecken. Aber es war erst zwei Monate her, dass sie in einer gemeinsamen Aktion mit Hunderten Schiffen den Planeten Trandafir angegriffen hatten. Eine signifikante und bislang einmalige Abweichung von ihrem üblichen Muster.
Aber falls sich dieses Vorgehen wiederholte und falls Chaunna das Pech hatte, dabei vor Ort zu sein - dann wollte sie nicht, dass der Gegner von vornherein wusste, dass sie nur über zehn Schiffe gebot.
Hemtrak-B3 meldete sich über Funk. Chaunna schnaubte enerviert, dann berührte sie mit dem Rüssel eine Schaltfläche, um das Gespräch anzunehmen. Das feiste Gesicht des Barniters erschien, allerdings so weit verkleinert, dass es mit Chaunnas ästhetischen Maßstäben vereinbar war. Auch die Lautstärke war aus bitterer Erfahrung gedrosselt.
"Wann geht es endlich weiter?", giftete der Anführer der Händler ohne jede Begrüßung. "Wir haben Verträge einzuhalten! Wir sind schon anderthalb Tage hinter unserem Zeitplan, und dieser erneute überflüssige Stopp wirft uns weitere ..."
"Halt den Mund!", unterbrach Chaunna. Jegl