Die Chronodiät
IN DIESEM KAPITEL:
' DAS GEHIRN ALS STEUERZENTRALE
Der Hypothalamus
Hormone: Botschafter im Stoffwechsel
Melatonin: Botschafter des Tag-Nacht-Rhythmus
Die Regelung von Hunger und Sättigung
' DICK DURCH FALSCHE CHRONO-RHYTHMEN
Dick durch Essen zum falschen Zeitpunkt
Dick durch gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus
' RICHTIGE ERNÄHRUNG MIT DER CHRONODIÄT
Übergewicht ist ein schwerwiegendes Problem der heutigen Menschheit
Welcher Chronotyp sind Sie?
Welcher Stoffwechseltyp sind Sie?
» Testen Sie, welcher Chrono- und Stoffwechseltyp Sie sind! «
UNSER CHRONOBIOLOGISCHES PROGRAMM
DAS GEHIRN ALS STEUERZENTRALE
DER HYPOTHALAMUS
Unser Gehirn ist das oberste Steuerwerk und für viele Vorgänge im Körper verantwortlich, beispielsweise Hormon- und Stoffwechselkreisläufe. Ein Kerngebiet des Gehirns ist der so genannte Nucleus suprachiasmaticus (SCN) im Vorderhirn, genauer gesagt im so genannten Hypothalamus. Unsere innere Uhr oder "master clock" ist in diesen spezialisierten Nervenzellen lokalisiert. Einer der wichtigsten exogenen Zeitgeber ist der Wechsel zwischen Tag und Nacht bzw. Licht und Dunkelheit. Dieser Rhythmus existiert seit über 4 Milliarden Jahren und hat mit dazu beigetragen, dass sich circadiane Rhythmen überhaupt erst entwickeln konnten. In Säugetieren und somit auch im Menschen entstand parallel dazu der SCN, also auch die innere Uhr.
»Jedes einzelne Lebewesen besitzt verschiedene innere Uhren«
HORMONE: BOTSCHAFTER IM STOFFWECHSEL
In allen Lebewesen, und somit auch beim Menschen, gibt es verschiedene innere Uhren, die unterschiedliche Rhythmen hervorrufen. Diese Regelkreise stehen in einem engen Zusammenhang untereinander und beeinflussen sich oftmals gegenseitig. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass auch die Hormone, die maßgeblich an der Verwertung der aufgenommenen Nahrung mitverantwortlich sind, eine solche Rhythmik aufweisen.
Die Ausschüttung aller Hormone erfolgt zeitlich gepulst, seien es Sexualhormone zur Fortpflanzung, Stresshormone, die unter anderem auch zur Krankheitsunterdrückung dienen, oder Regelhormone zur Steuerung unseres Energiehaushaltes und somit auch zur Steuerung unseres Nahrungstriebes. Heute nennt man diesen Trieb "Essverhalten".
MELATONIN:
BOTSCHAFTER DES TAG-NACHT-RHYTHMUS
Die Lichtimpulse werden von der Netzhaut des Auges aufgenommen und über spezialisierte Nervenzellen von der Retina an den SCN, also den Sitz der inneren Uhr, weitergeleitet. Der SCN wiederum ist über einen sehr komplexen Weg mit dem Pinealorgan, auch Zirbeldrüse genannt, verbunden, weshalb man diese Drüse auch als "das dritte Auge" bezeichnet. In dieser Drüse wird vor allem das Hormon der Dunkelheit, das Melatonin, gebildet. Während der Dunkelphase kommt es zur Stimulation der Melatoninproduktion mit anschließender Freisetzung. Lichtimpulse hingegen unterdrücken diese Produktion bzw. Freisetzung. Die nächtliche Freisetzung von Melatonin ist somit ein weiterer Zeitgeber, an Hand dessen die Information "Dunkelheit" an fast alle, wenn nicht sogar alle Zellen aller Organe weitergeleitet werden kann. Dabei agiert Melatonin über spezifische Rezeptoren, also spezifische Bindungsstellen, auf den Zellen. Unter anderem finden wir solche Bindungsstellen vermehrt auch im SCN. Melatonin reguliert somit sowohl die Amplitude (Schwingungsstärke) als auch die Phase dieses wichtigen inneren Zeitgebers. Daher stellt Melatonin eine Art von Feedback-Mechani