Der Duft des Jacaranda
EINS
A uf Wiedersehen, Sophie. Gib Acht auf dich da draußen." Crispins wohltönende, kultivierte Stimme ging beinahe unter in der Lautsprecheransage, die die Passagiere für den Qantas-Flug nach Melbourne aufrief.
Sophie gab sich seiner vertrauten Umarmung hin und verspürte plötzlich ein schmerzliches Bedauern, dass es so sehr schief gegangen war mit ihnen. Eine Ehe sollte doch ein Leben lang halten, nicht nur flüchtige drei Jahre. Aber ihnen beiden war rasch klar geworden, dass sie einen Fehler gemacht hatten; und als die Beziehung nicht mehr zu retten war, hatte Sophie den Mumm gehabt, der Wahrheit ins Auge zu sehen und dem Ganzen ein Ende zu machen. Als es schließlich vorüber war, fühlten sich beide erleichtert.
Sie löste sich von ihrem Ex-Mann und schaute ihm ins Gesicht. Das entwaffnende Lächeln und die grauen Augen mit dem verführerischen Blick hatten nicht mehr die Macht, ihre Sinne in Aufruhr zu versetzen, aber sie konnte doch nicht leugnen, dass er sehr attraktiv war und dass sie ihn vermissen würde. "Freunde?", fragte sie leise.
Sein blondes Haar fiel ihm in die Augen, als er nickte. "Immer. Es tut mir leid, dass es nichts geworden ist, Sophie, aber wir haben wenigstens Schluss gemacht, bevor wir angefangen haben, uns gegenseitig zu hassen."
Sie war den Tränen nahe und wandte sich hastig ab. "Niemand war schuld, Cris", sagte sie leise. "Menschen machen manchmal Fehler." Sie zündete sich eine Zigarette an, die letzte, die sie in den nächsten zwölf Stunden bekommen würde, ehe das Flugzeug in Singapur landete. Es würde ihre Willenskraft auf eine echte Probe stellen, und trotz der vielen Nikotinpflaster auf ihrem Arm war sie nicht sicher, wie sie damit zurechtkommen würde. "Sie buchen zum Beispiel einen Nichtraucher-Flug", witzelte sie trocken.
"Wird Zeit, dass du damit aufhörst, Sophie. Du kommst wochenlang ohne eine Zigarette aus; warum also nicht heute?"
Sie sog den Rauch tief in die Lunge und ließ den Blick über das Gewimmel der Passagiere in der Halle wandern. "Ich bin gestresst", sagte sie knapp. "Rauchen hilft." Das Rauchen war eine der Gewohnheiten gewesen, die ihn an ihr gestört hatten, aber nicht halb so sehr, wie seine Neigung zu anderen Frauen ihr auf die Nerven gegangen war.
Crispin vergrub die Hände tief in den Taschen seiner Tweedjacke. Hoch gewachsen und aufrecht stand er da, jeder Zoll ein ehemaliger Offizier. "Du solltest dir deine Familie nicht so sehr zu Herzen gehen lassen. Ich weiß, dass dein Großvater ein Mistkerl war, aber jetzt ist er nicht mehr da - er kann über dein Leben nicht mehr bestimmen."
Sie zog eine Braue hoch. "Nicht? Es war sein Geld, mit dem ich Jura studiert habe, sein Einfluss, der mir die Partnerschaft bei Barrington eingebracht hat. Er mag tot sein, aber wir tanzen immer noch nach seiner Pfeife - wegen des verdammten Testaments und wegen des Durcheinanders, das er uns hinterlassen hat." Sie drückte ihre Zigarette in einem überquellenden Metallascher aus. "Und im Übrigen: Das musst ausgerechnet du sagen! Du wärst doch nicht nach Sandhurst gegangen, wenn es nicht Familientradition wäre. Hättest niemals diesen vergammelten alten Schutthaufen auf dem Land übernommen, den deine Mutter immer lachend als 'Familiensitz' bezeichnet. Du hättest viel lieber an Autos rumgeschraubt." Sie seufzte. Es waren alte Streitigkeiten, die sie hier wieder aufleben ließen. "Lass uns nicht zanken, Cris. Dazu ist die Zeit zu knapp."
Er zog sie wieder an sich und küsste sie auf die Stirn. "Gib Acht auf dich, altes Haus - und ich hoffe, du findest, was du suchst. Er ist irgendwo da draußen, weißt du."
Sophie wurde still. "Ein Fehler ist genug, Cris. Von jetzt an werde ich mich auf mich und meine Karriere konzentrieren. Männer stehen nicht mehr zur Debatte."
Er löste sich von ihr, hielt aber ihre Arme fest und schaute ihr tief in die Augen. "Du glaubst vielleicht, du bist zäh, aber du bist für das All